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Ausstellung

Entheimatet

Ausstellungseröffnung

Sonntag
09
November
2025
Beginn
17:00
Kirchengemeinde St. Michaelis Braunschweig
Termin:
09. November 2025 17:00 Uhr
Organisation:
Kirchengemeinde St. Michaelis Braunschweig
Ort:
St. Michaelis Braunschweig, Echternstraße 67, 38100 Braunschweig

ENTHEIMATET  - begehbare Installation von Inge-Rose Lippok mit szenischem Klang

Mit einem Grußwort von Dr. Simone Liedtke, Beauftragte für Kirche und Kultur der ev.-luth. Landeskirche Hannover und musikalischer Begleitung von Jörn Lindemann (Tenor) und Elke Lindemann (Klavier) wird die Ausstellung am 9. November um 17 Uhr in der Michaeliskirche (Echternstr. 67) eröffnet.

Ausgangspunkt der Installation ist  das Kriegs-Tagebuch des 21-jährigen Soldaten Gerhard Lippok, Vater der Künstlerin, mit Gedanken und Erinnerungen aus Stationen eines Soldatenlebens, geschrieben in den Jahren 1944 bis 1945, sowie , sowieowie ein von diesem jungen Soldaten geschaffener Holzschnitt (einer Hütte, entstanden in Bosnien), die Gedanken und Erinnerungen aus Stationen eines Soldatenlebens bei den Nachtjägern in Lettland, Ungarn, Bosnien, Serbien, Frankreich, Österreich bewahren.

Auf Grundlage dieser Zeugnisse werden in der begehbaren Installation und in Musikcollagen, komponiert von Tatjana Prelevic, Impressionen reflektiert, die einen jungen Menschen inmitten des Kriegsgeschehens bewegen. Passagen aus dem Tagebuch werden zitiert und als lesbare Briefe auf Objekte geschrieben. Die Betrachtenden vollziehen die Gedankenwelt des jungen Mannes nach, seinen Wunsch nach Frieden, die Sehnsucht nach Familie, Freundin und gewaltfreie, lebenswertem Jungsein in einer Welt ohne Krieg.

Wie „Bausteine“ bilden die Elemente  Installation, Musik und Text gleichsam die Architektur des inneren Zustandes der Menschen nach, die zum Krieg „gezwungen“ waren, und bringen bisher Ungehörtes, Ungelesenes, Unausgesprochenes an die Oberfläche, so dass es wahrgenommen und zum Impuls für individuelle und gemeinschaftliche Reflexion werden kann.

Einzelne Raumobjekte sind zickzackartig zusammengestellt. Durch Bemalung und Anordnung entsteht eine Art Schützengraben. 

Der Besucher, die Besucherin begeht „die Wege“ innerhalb dieses Schützengrabens und steht am Ende vor einer Hütte -die Hütte war Unterschlupf, Andenken an einen serbischen  Bauern – damit steht sie für Schutz und Freundschaft, für Menschlichkeit im Kriegsgebiet).
Die Installation wurde gefördert durch die Service Agentur Demokratie und Frieden/Kunst und Kultur der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und die Hanns-Lilje-Stiftung