Kunst

Leichte Krawallerie 29.9. - 6.11.

Nach einer Ausstellung mit Informationscharakter über Leben und Wirken Thomas Müntzers und den weiteren Protagonisten des Bauernkrieges findet in der Michaeliskirche vom 29.9.bis zum 6.11.2025 nun eine erlebnisorientere Auseinandersetzung mit dem Geistlichen und seiner Aktualität statt. In Zusammenarbeit mit der Klasse 6a des Hoffmann von Fallersleben Gymnasiums und der Klasse 6f der Oswald Berkhan Schule entstanden Streitrösser samt Wappen. Diese sind hier präsentiert und dafür gefertigt, sie aus den Halterungen zu nehmen und ein paar Runden in der Kirche zu drehen. Es sind einige Parcourangebote in der Kirche vorhanden. Erfinden Sie aber auch eigene Hürden zum Überwinden, wenn Ihnen danach ist.

HOPPELN SIE DOCH MAL MIT EINEM STREITROSS DURCH DIE KIRCHE

Zum Auftakt der Ausstellung mit den obengenannten Steckenpferden und den kunstvollen Druckgrafiken von Monika Aumann mit Hobbyhorserinnen und Luftgitarrenspielerinnen gab es ein Feldlager und das Eröffnungskonzert “Die Leichte Krawallerie” in Anlehnung an die Ouvertüre von Franz von Suppé. (Booklet mit dem Liedprogramm und Texten liegt aus) Warum nun dieser Titel? Nun, das überaus heftige Krawallmachen bekam Thomas Müntzer und den Seinen schlecht. Ein wenig foltern und dann Rübe ab….
Das Konzert präsentierte neben der Klage über die Ungerechtigkeit der Existenz von Armut und sozialer Ungerechtigkeit eine gemeinhin unterschätzte Widerstandsform

JOY AS AN ACT AUF RESISTANCE

Sich die Freiheiten zu nehmen, die Mensch sowieso hat bedarf der Übung. In der Michaeliskirche ist hier und jetzt der Ort dafür. Schliesslich ist sie der erste Ort, in dem Thomas Müntzer wirkte. Eine aus der Kompetenz begründete Autorität kann man anerkennen; ihr blind zu folgen aber ist eine andere Sache. Kirche ist kein Ort für hirnlose Servilität. Mensch darf und soll zu Zeiten respektlos sein und sich verweigern - gegenüber Eliten, Obrigkeit, Besitzenden oder auch Würdenträgern sich zu nehmen, was einem sowieso gehört, erfordert nicht selten grossen Mut und Haltung. Insofern würde die Ausstellung Sie gerne dazu ermuntern, lächelnd zu sagen:

WARUM NICHT?

Art for Justice from Uganda 16.10. - 6.11.

Am 15. Oktober um 19 Uhr eröffnen die Initiative Prism Empowerment and Development Initiative (PEDI) Uganda, der Verein für sexuelle Emanzipation (VSE) und die Kirchengemeinde St. Michaelis eine Ausstellung mit dem Titel 'Art for Justice in Uganda'.

PEDI ist eine von Transfrauen gegründete und geleitete LGBTQ+-Organisation. Sie bietet queeren Geflüchteten und intern Vertriebenen einen geschützten Raum – mit sicherem Wohnen, psychosozialer Begleitung und kreativen Ausdrucksmöglichkeiten.

Mit dem Programm „Art for Justice“ verwandelt PEDI Schmerz in Kraft und Verfolgung in Sichtbarkeit. In unserem Notschutzhaus kommen queere und trans Geflüchtete aus ganz Afrika zusammen, um durch Malerei, Textilien und Mixed-Media ihre Geschichten zu erzählen: Geschichten von Flucht, Verlust und Ausgrenzung – aber auch von Mut, Solidarität und dem unerschütterlichen Willen, zu überleben.

Die Werke machen sichtbar, was in vielen Herkunftsländern unsichtbar bleiben soll: die Gewalt, die queeren Körpern widerfährt – und zugleich die Schönheit, Stärke und Gemeinschaft, die uns trägt.

„Art for Justice“ ist mehr als Kunst. Es ist ein kollektiver Heilungsraum, ein politischer Akt des Widerstands und ein praktischer Weg zum Überleben. Mit den Einnahmen aus Ausstellungen und Verkäufen sichern wir Lebensmittel, Miete und die Fortführung unserer Programme. So bleibt unser Schutzhaus bestehen – als Ort, an dem die am stärksten gefährdeten queeren Menschen Schutz, Würde und Hoffnung finden.

 

ENTHEIMATET 10.11. - 28.11.

ENTHEIMATET  - begehbare Installation von Inge-Rose Lippok mit szenischem Klang

Michaeliskirche Braunschweig November 2025 Eröffnung 9.November 2025


Ausgangspunkt ist  das Kriegs-Tagebuch des 21-jährigen Soldaten Gerhard Lippok, Vater der Künstlerin, mit Gedanken und Erinnerungen aus Stationen eines Soldatenlebens, geschrieben in den Jahren 1944 bis 1945, sowie ein von diesem jungen Soldaten geschaffener Holzschnitt (einer Hütte, entstanden in Bosnien), die Gedanken und Erinnerungen aus Stationen eines Soldatenlebens bei den Nachtjägern in Lettland, Ungarn, Bosnien, Serbien, Frankreich, Österreich bewahren.

Auf Grundlage dieser Zeugnisse werden in der begehbaren Installation und in Musikcollagen, komponiert von Tatjana Prelevic, Impressionen reflektiert, die einen jungen Menschen inmitten des Kriegsgeschehens bewegen. Passagen aus dem Tagebuch werden zitiert und als lesbare Briefe auf Objekte geschrieben. Die Betrachtenden vollziehen die Gedankenwelt des jungen Mannes nach, seinen Wunsch nach Frieden, die Sehnsucht nach Familie, Freundin und gewaltfreie, lebenswertem Jungsein in einer Welt ohne Krieg.

Wie „Bausteine“ bilden die Elemente  Installation, Musik und Text gleichsam die Architektur des inneren Zustandes der Menschen nach, die zum Krieg „gezwungen“ waren, und bringen bisher Ungehörtes, Ungelesenes, Unausgesprochenes an die Oberfläche, so dass es wahrgenommen und zum Impuls für individuelle und gemeinschaftliche Reflexion werden kann.

Einzelne Raumobjekte sind zickzackartig zusammengestellt. Durch Bemalung und Anordnung entsteht eine Art Schützengraben. 

Der Besucher, die Besucherin begeht „die Wege“ innerhalb dieses Schützengrabens und steht am Ende vor einer Hütte -die Hütte war Unterschlupf, Andenken an einen serbischen  Bauern – damit steht sie für Schutz und Freundschaft, für Menschlichkeit im Kriegsgebiet).
Die Installation wurde gefördert durch die Service Agentur Demokratie und Frieden/Kunst und Kultur der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und die Hanns-Lilje-Stiftung

 

Inge-Rose Lippok

geb. in Wolfsburg, lebt und arbeitet in Hannover

www.irlippok.de

www.kuenstlerdatenbank.niedersachsen.de/kuenstlerinnen/slg_2142

Einzel- und Ausstellungsbeteiligungen seit 1980 in In-und Ausland und USA

Künstlerische Schwerpunkte :

Inge-Rose Lippok arbeitet im Bereich Malerei, Assemblagen, Collagen, experimentielle Drucktechniken. Installationen großflächig im Innen- und   Außenbereich und Kirchen  mit Musik / Textklang zeitgenössischer Komponisten

Sozio-Kunst-Projekten wie der Lebenshilfe, Behindertenwerkstätten, Schulen, Kindergärten, Migranten-Projekten in Verbindung mit Ausstellungen

Puttputtputt 30.11. - 06.01.

knud balandis:

Dem Titel entsprechend wird Gefiedertes gezeigt, allerdings statt des Bratenursprungsmaterials füernehmlich unschuldige Juniorengelchen bei Spass, Spiel und Musicke.

Heilung 24.2. - 29.3.

Iryna Vorona, 1987 geboren in Kyjiw, Ukraine. Seit 2023 lebt sie in M5inersen, Deutschland. Seit 2017 arbeitet sie hauptsächlich im Genre des Innenporträts, das als Kollektivbild sowohl ein Selbstporträt der Künstlerin als auch ein Porträt von Menschen ist, die sie getroffen hat. Seit 2022 sind ihre Werke den Ukrainern und ihrem täglichen Kampf um Freiheit gewidmet. Sie hat in den Ländern Ukraine, Deutschland, Kroatien, Spanien, Norwegen, Finnland und Montenegro künstlerisch gearbeitet.
2023 erhielt sie ein Jahresstipendium der Bösenberg Stiftung. Ihr Projekt "Flucht" im Künstlerhaus Meinersen widmet sich dem Thema der erzwungenen Migration, dass ihr persönlich sehr am Herzen liegt.
Mit ihren Arbeiten möchte Iryna das Konzept des Flüchtlings durch das Konzept der Einheit und der Menschen offenlegen, dank derer die unbekannte Umgebung zu einem temporären Zuhause wird. Iryna Vorona legt in ihrer künstlerischen Praxis großen Wert auf körperliche und sinnliche Erfahrungen und erforscht die Veränderungen der Individualität unter dem Einfluss äußerer Faktoren wie
Umwelt und Gesellschaft. In ihrer Arbeit sind das Geschichtenerzählen, die visuelle Kunst und der soziale Aspekt von Identität und Emotionen von zentraler Bedeutung, wenn es darum geht, sich das Aufeinanderprallen von künstlichen und natürlichen Beziehungen, Schmerz und sozialer Isolation, Grenzen
und Unabhängigkeit vorzustellen und zu untersuchen. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien und erforscht die visuellen und sozialen Sprachen der Kommunikation zwischen Menschen.

40 Jahre Tschernobyl 26.04. - 09.05.

INFORMATIONEN FOLGEN

Armut begreifen 31.05. - 28.06.

Im Zentrum der Ausstellung stehen Händepaare Jedes Händepaar erzählt eine Geschichte von Wohnungslosigkeit und ist durch künstlerisch gestaltete Accessoires ergänzt, die die Herausforderungen und Hoffnungen der betroffenen Menschen widerspiegeln. Zu sehen ist die Ausstellung vom 31.5. bis  zum 28.06.26 täglich von 10 bis 18 Uhr.

Organisiert wurde die Ausstellung von Jasmin Hinze und Dagmar Alphei. Die Sozialarbeiterinnen der  Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB) ließen sich die Geschichten der Betroffenen erzählen und dokumentierten sie. Die Gipsabdrücke der Hände fertigte Jan Werbig an, der als Hausmeister im Wolfsburger Tagestreff Carpe Diem arbeitet. 

zusammen.frei und gleich 23.08. - 20.09.

Neue Wanderausstellung der EKD-Menschenrechtsinitiative ab 2026

Nach der erfolgreichen ersten Wanderausstellung der EKD-Menschenrechtsinitiative FREI UND GLEICH („MENSCHEN. RECHTE. LEBEN.“, 2019–2024) entsteht derzeit eine neue Ausstellung, die ab März 2026 bundesweit zu sehen ist.

Während die erste Ausstellung die Vielfalt der Menschenrechte und ihre Alltagsbedeutung zeigte, will die neue unter dem Leitthema „ZUSAMMEN.“ stärker berühren und zum Engagement ermutigen – insbesondere angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir Räume, in denen wir ZUSAMMEN.LEBEN – wohnen, glauben, lernen – so gestalten, dass Freiheit und Gleichheit möglich sind. Dazu gehören auch ZUSAMMEN.STREITEN und ZUSAMMEN.AUSHALTEN.

Anhand alltagsnaher Beispiele informiert die Ausstellung über Menschenrechte, weckt Empathie, fördert Austausch und zeigt die Bedeutung demokratischer Aushandlungsprozesse. Sie möchte aktivieren und zum ZUSAMMEN.TUN einladen – mit konkreten Möglichkeiten zum Mitmachen.

Die Ausstellung richtet sich an Jugendliche ab 14 Jahren sowie Erwachsene jeden Alters, ist für einzelne Besucher:innen sowie kleinere Gruppen geeignet.

wenn ich durch die grüfte streif... 31.10. - 22.11.

... geschiet's, dass ich zum stüfte greif!

Ausstellung zu Depression und Zweifel

Informationen folgen

Täglich geöffnet

Die Michaeliskirche ist täglich von 10 - 18 Uhr geöffnet.