Die Gitaristin und Sängerin Ursula Kurze stellt die Dichterin vor und präsentiert eigene Vertonungen von Meerbaum-Eisinges Gedichten.

Selma Meerbaum-Eisinger hinterließ 57 Gedichte, gewidmet ihrem jüdischen Freund Lejser Fichmann, die sie in ihrem Band „Blütenlese“ für ihn aufschrieb.Sie wird am 15.8.1924 in Czernowitz (Bukowina) als Tochter deutsch-jüdischer Eltern geboren und beginnt 15-jährig Gedichte zu schreiben. Im Juni 1942 wird sie mit ihren Eltern in das KZ Michailowska deportiert und stirbt am 16.12.1942 im Lager an Typhus. Ihre Gedichte wurden von ihren Freundinnen Reneé Abramovici-Michaeli und Else Schächter-Keren auf der Flucht nach Israel mitgenommen und so gerettet.

Spürst du es nicht,
wenn ich um dich weine,
bist du wirklich so weit?
Und bist mir doch
das Schönste, das Eine,
um das ich sie trage, die Einsamkeit.

Bereits 1981 begegnete Ursula Kurze den Gedichten Selmas. Sie ging ihren Spuren nach bis hin zu jenen Freundinnen Selmas in Israel, die ihr Album „Blütenlese“ einst retteten.